Die Wandmaltournee wandert
durch Europa von Baustelle zu Baustelle. Sie entstand im Jahr 2000 aus
einer Gruppe von Freunden mit und ohne künstlerischer oder
handwerklicher Ausbildung. Grundlage unserer Zusammarbeit ist die Liebe
zu alten Techniken der Wandgestaltung, besonders zum echten Kalkfesco
und zum Mosaik. Gemeinsam verwirklichen wir das Konzept, dass jeder
Mensch ein Künstler ist. Wie die mittelalterlichen Bauhütten
verbreiten wir durch die Reise von einem Land zum anderen einer
handwerkliche Arbeitsweise. Die künstlerische
Gemeinschaftsleistung verändert den Öffentlichen Raum, in dem
wir gearbeitet haben. Die Resultate sind andere als industrielles Bauen
oder die versprengten Schmuckstücke einer bloßen "Kunst am
Bau" hervorbringen können. Wo immer wir arbeiten, lernen wir neue
Menschen an und einige kommen mit auf die Reise. So ging die Route von
Polen nach Tschechien, Italien, Greifswald, Carrara, Placencia und
Alpuhara in Spanien und weiter nach Estland, Ungarn, Rumänien,
Bulgarien, Griechenland und Sardinien bis nach England. Mit der
künstlerischen Gemeinschaftsarbeit ist der politische Anspruch
entstanden, die gegenwärtige gesellschaftliche Kälte nicht
einfach hinzunehmen. Wandbilder entstehen deshalb an sozialen
Brennpunkten, wo an der Aufhebung von Abgrenzung, Rassismus und Gewalt
gearbeitet wird. Die Wandmaltournee ist so zu einem Teil der
Antiglobalisierungsbewegung geworden.
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