Plakat des Bündnis gegen rechts Greifswald
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Presseerklärung und Aufruf

Das Bündnis gegen Rechts Greifswald wendet sich mit einer eigenen Erklärung (hier) an die Öffentlichkeit, hat aber auch am Aufruf (hier) der Hansestadt Greifswald mitgewirkt und ihn wie auch viele andere Gruppen und Organisationen unterzeichnet


Erklärung des Bündnis gegen Rechts Greifswald

Am 14.1.2001 marschiert die NPD durch Greifswald. Wir rufen dazu auf, am 14.1. an den verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen, um öffentlich und auf der Straße gegen Rassismus, Menschenverachtung und Neofaschismus zu protestieren. Weil Schweigen mit Zustimmung verwechselt werden kann, muß die gesellschaftliche Ächtung lautstark und deutlich sichtbar werden. Wird den Inhalten der NPD nichts entgegensetzt, können sie als ganz normaler Bestandteil des demokratischen Meinungsspektrums in die öffentliche Meinungsbildung einfließen. Das ist gefährlich, denn die NPD reiht sich nicht in das Spektrum demokratischer Parteien ein. Demokratie ist nicht beliebig. Sie gründet sich vielmehr auf Grundrechte, die für alle gelten müssen. Eines dieser Grundrechte ist die Wahrung der Menschenwürde. Die Inhalte der NPD sind damit nicht vereinbar. Die NPD leistet keinen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme, sie hetzt auf, radikalisiert. Vom Verbot bedroht, verwendet die NPD die Losung: „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ Dieser Satz stammt von Rosa Luxemburg, einer von den Nationalisten sonst so geschmähten polnischen Jüdin. Sie trat immer gegen Nationalismus ein und wurde auch deshalb am 15. Januar 1919 ermordet. Rassismus und Antisemitismus liefern die Rechtfertigung, Schwächere auszugrenzen, zu demütigen oder gar umzubringen. Die Opfer sind Ausländer, Obdachlose, Homosexuelle oder einfach Menschen, die nicht in das Bild „deutscher Normalität“ passen. Wer diese Gewalt ablehnt, muß auch die Auffassungen ablehnen, die sie begünstigen und rechtfertigen. Es geht aber an diesem Tag nicht nur um die NPD. Rassismus und Ausgrenzung Schwächerer sind weit darüber hinaus ein Problem in unserer Gesellschaft. Sie zeigen sich nicht nur in Gewalt, sondern auch in den alltäglichen Demütigungen und in der diskriminierenden Asyl- und Ausländergesetzgebung. Deshalb am 14. Januar Aufstehen gegen Menschenverachtung. Für Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit.


 

"Aufstehen gegen Menschenverachtung"

Aufruf der Hansestadt Greifswald

Die rechtsextreme NPD hat am Sonntag, d. 14. Januar 2001 einen Aufmarsch in Greifswald angemeldet. Als Reaktion darauf haben sich in Greifswald Bürgerinnen und Bürger zusammengeschlossen, um gemeinsam ihren Protest auszudrücken.Wir meinen, es ist wichtig, Stellung zu beziehen. Den gefährlichen politischen Zielen der NPD müssen wir entgegen treten. Wir setzen uns ein für Demokratie und Menschenrechte. Demokratie ist nicht beliebig. Wir berufen uns auf die Grundrechte, die für alle gelten müssen. Das wichtigste dieser Grundrechte ist die Wahrung der Menschenwürde. Ausländerfeind-lichkeit und Antisemitismus lehnen wir ab. Sie führen dazu, Menschen auszugrenzen, zu demütigen oder sogar umzubringen. Gewalt sucht immer neue Opfer. Sind es nicht Ausländerinnen und Ausländer, so sind es Obdachlose, Homosexuelle oder andere Menschen, die nicht in das Weltbild der NPD passen. Sie brauchen unsere Solidarität und Unterstützung gegen eine alltägliche und wachsende Bedrohung.

Deshalb am 14. Januar: Aufstehen gegen Menschenverachtung für Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit

Unterzeichner des Aufrufes Aufstehen gegen Menschenverachtung sind:

für die Hansestadt Greifswald Oberbürgermeister Joachim von der Wense

die Aktionsgruppe der Stadtökumene für den Arbeitskreis Kirche und Judentum der Pommerschen Evangelischen Kirche Dr. Julia Männchen

der Ausländerverein grenzenlos e.V.

für das Behindertenforum Greifswald e.V. Karin Hahnfeld

das Bündnis gegen Rechts

für die Bürgerschaft der Hansestadt Greifswald Präsident der Bürgerschaft Dr. Thomas Meyer

für die CDU- Fraktion der Bürgerschaft Dr. Arthur König

für den CDU-Kreisverband Axel Hochschild

für den DGB -Greifswald Thomas Möller

für die Ernst- Moritz- Arndt-Universität Greifswald Rektor Prof. Dr. Metelmann

die Studierendenschaft der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

für die Evangelischen Kirchgemeinden der Stadt Greifswald Pfarrer Matthias Gürtler

für den F.D.P.- Kreisverband RA Hoebel

die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten

der Justizminister Mecklenburg-Vorpommern Erwin Sellering

für die Katholische Kirche Probst M. Pietrus

für den Kirchenkreis Greifswald der Pommerschen Evangelischen Kirche Superintendent Rainer Neumann

die Kreishandwerkerschaft Greifswald-Ostvorpommern

für den Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Burkhard Senst

für die Lokalredaktion der Ostseezeitung/Greifswalder Zeitung Reinhard Amler

für die ÖTV-Kreisverwaltung Karl-Dieter Schmidt

für die PDS Greifswald Mignon Schwenke

die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche

für die Pommersche Evangelische Kirche Konsistorialpräsident Harder

für den SPD-Kreisverband Greifswald Lothar Brandt

für die SPD-Fraktion der Bürgerschaft Dr. Jürgen Bremer

für den Sportbund Hansestadt Greifswald Dr. Eberhard Jeran

der Stadtjugendring

für den Unternehmerverband Vorpommern e.V. Präsident Gerold Jürgens und Geschäftsführer Dr. Kurt Steffens

für den Verein zur Förderung der kommunalen Prävention Greifswald Hans-Jürgen Dabels als Regionalbeauftragter des WEISSEN RINGS für MecklenburgVorpommern Hinrich Kuessner


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