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Von Apokalypsemachern und Staatsdienern

Die Presse & der 11. September - eine Spätlese

Die meisten Kommentatoren der Ereignisse des 11. September waren sich in einem einig: Die Welt wird nie wieder so sein, wie vorher. Sie hat sich tatsächlich etwas verändert, aber richtig neu in der Geschichte ist davon kaum etwas. Die Kriegspropaganda in der Medienlandschaft zum Beispiel erinnert doch sehr an das zurückliegende Jahrhundert. Damals wie heute gab es genug Menschen, die aus Überzeugung oder Gehorsam bemüht waren und sind, keinen Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidungen, die zu einem „gerechten Krieg“ führen, aufkommen zu lassen. Es hat mit der „New Yorker Zeitenwende“ eine neue Ära des vorauseilenden Gehorsams, der Verengung des Blickfeldes, des Patriotismus und des Kriegsgetöses begonnen...

Die meisten Menschen werden die ersten Meldungen zu den Terroranschlägen in den USA für eine Medienerfindung gehalten haben – doch mit den folgenden Stunden kam das Entsetzen: New York, sogar auf Satellitenbildern anhand des Rauches erkennbar, tausende Menschen tot, verletzt oder in Panik in einer der größten, pulsierendsten Metropole der westlichen Welt... In fast pausenloser Folge rasten die Flugzeuge während der ausgedehnten Nachrichtensendungen dieses Tages in die Türme des World Trade Centers, brachen die gigantischen Zwillinge immer auf’s Neue zusammen und machten gemeinsam mit vielen Großaufnahmen fliehender und verletzter Menschen die Terroranschläge zu einem medialen Großereignis mit bis heute anhaltender Tiefenwirkung. Schon in der 15.00 Uhr Sendung der Tagesschau wurde, nach der klaren Feststellung, dass keinerlei Hinweise auf mutmaßliche Täter vorliegen, die „aus Regierungskreisen der USA verlautende Spekulation“ ausgestrahlt, dass Top-Terrorist Bin Laden hinter den Anschlägen stecken könnte. Jene erste Verdächtigung, zu dieser Zeit einer fundierten, öffentlich bekannten Grundlage entbehrend, löste im Laufe des 11.September eine Propagandakampagne gegen die islamische Welt, besonders gegen Fundamentalisten und Palästinenser aus. In den abendlichen Nachrichtensendungen flackerten wiederholt Bin Laden, schwer bewaffnete, palästinensische Selbstmordattentäter aus Archiven und tanzende Kinder im Westjordanland in Großaufnahme über die Bildschirme der westlichen Sender, kommentiert als Jubelfeiern in der palästinensischen Bevölkerung.

Im Zweifelsfall gegen den Verdächtigen

Bis zum 4. November wurden aufgrund des propagandistisch geschürten Generalverdachtes gegen Muslime 1.147 Menschen in den USA verhaftet, überwiegend Immigranten aus dem Mittleren Osten und Zentralasien.1 Keiner wurde bis Dezember 2001 wegen der Angriffe vom 11. September angeklagt, auch nach Wochen der Haft waren fast keine Namen bekannt gegeben, weder an Anwälte noch an Familienangehörige. Auch der Deutsche marokkanischer Herkunft Hossain El Ouriachi, versuchte im Oktober 2001 zu lange vor dem 11. September geplanten und bezahlten Flugstunden in die USA einzureisen. Er war sich des Risikos bewusst, vertraute aber auf seine Rechte und die demokratische Grundordnung der USA. El Ouriachi wurde gleich am Flughafen unter Terrorismusverdacht verhaftet. Nach wochenlanger Haft und Verhören durch das FBI unterschrieb er vor Gericht, dass er einen Einreisebetrug begangen hat, weil sich ein Prozess zu seiner unrechtmäßigen Gefangensetzung bis zu einem Jahr hätte hinziehen können. Zurückgekehrt nach Deutschland ist er nunmehr vorbestraft. Das hier geschilderte Vorgehen der US-amerikanischen Sicherheits- und Einwanderungsbehörden ist kein Einzelfall.1,2

For patriots only – die Heimatfront USA

Schon der Golf-Krieg und der Kosovo-Krieg hatten gezeigt, wie stark die Medien instrumentalisiert werden. Der Krieg in Afghanistan hat noch weniger Raum für eine unabhängige Berichterstattung gelassen. Interessanterweise nahmen amerikanische Medien ohne Protest schon vor den militärischen Aktionen der USA die erstaunliche Ankündigung ihres Präsidenten entgegen, „manche Operationen würden sichtbar sein und manche unsichtbar bleiben. Den Erfolg der Luftschläge beurteilt die Administration“. Für den Fall, dass sich einige Medien möglicherweise der Regierungspolitik widersetzen, wurden bestimmte Beiträge zensiert. Doch meistens regelte sich eine öffentliche Abstrafung kritischer Stimmen auch ohne Zutun der Regierung (siehe hier). Hollywood zog nach, um in Zukunft nichts mehr zu produzieren, was Bild und Ruf Amerikas, insbesondere der Regierung schmälern könnte. Die neuen Filme Hollywoods werden das Bild des guten Amerikaners in den Vordergrund rücken. Propagandafilme sind zu erwarten, zuletzt im II. Weltkrieg in Hollywood produziert.

Die Insel

Al Jazeera – „die Insel“ war lange Zeit die Hauptnachrichtenquelle und einziger Sender, der in der Lage war, aus Afghanistan zu berichten. Der Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Chalifa al-Thani, hatte dem Sender 1996 durch eine kräftige Finanzspritze Leben eingehaucht. Seit dem ist Al Jazeera die Informationsquelle politisch interessierter Menschen in der arabischen Welt und „[...] ein verblüffender Hort der Medienfreiheit. Er ist ehrlich, schnell und zuverlässig, sagen sie (die Zuschauer). Eigenschaften, die sie den eigenen Staatssendern nicht zutrauen [...]“3 Die Redaktion besteht zu einem großen Anteil aus Dissidenten arabischer Staaten. Kein Wunder also, dass der Sender zum Verdruss der Regierenden in Marokko, Algerien, Saudi-Arabien, Kuweit oder Ägypten sowie seit der Berichterstattung aus dem bombardierten Kabul und der Veröffentlichung von Osama bin Ladens ersten Videos auch zur Verärgerung der amerikanischen Regierung beiträgt.4 Aus Kabul erreichte durch Al Jazeera die interessierten westlichen Beobachter das Gesicht der Bombardierung – die zivilen Opfer, Kinder, Frauen, Männer, die im beständigen Bombenhagel ebenso unschuldig zerfetzt wurden, wie die Menschen im WTC. CNN koppelte die Übernahme solcher Bilder oft mit der Einspielung der Szenen vom 11.September in New York. Durch die Erinnerung an den Schock des Terrors wurde beim westlichen Normalverbraucher ein Einverständnis zu den Opfern der Bomben hergestellt – für die Einen ging es ja um eine „gute Sache - Terrorismusbekämpfung“ und für die Anderen um „das Recht auf Vergeltung“. Selbst CNN bediente sich anfangs regelmäßig der Informationen von Al Jazeera, allerdings nur so lange, bis auf Drängen der amerikanischen Regierung ab Mitte Oktober kaum noch Material des arabischen Senders übernommen und ausgestrahlt wurde.5 Mehrfach versuchte Collin Powell, amerikanischer Außenminister, den Emir von Katar zur Einstellung von Al Jazeera zu bewegen. Am 16.10.2001 kam die Berichterstattung des Senders aus Kabul auf einfachere Weise zum Erliegen – durch eine Bombe wurde das Büro von Al Jazeera, in einem Wohngebiet gelegen, zerstört.6 Die amerikanische Regierung bestritt in den folgenden Tagen, dass dies eine gezielte Aktion war.

Propaganda [lat.] die, -

Nebenbei tobte sich der mittlerweile dazugehörende „Informationskrieg“ aus. Ein Großteil der Informationen, die uns erreichten, wurde von der amerikanischen Regierung durch Donald Rumsfeld in täglichen Pressekonferenzen herausgegeben. Hierbei spielten neben der Verkündung tatsächlicher militärischer Erfolge, Dementierung von „Kollateralschäden“ auch bewusste Kriegslügen eine Rolle (siehe Kasten). Im Verlauf des Bombardements wurde es für die US-Regierung sogar wichtig, sich alle Satellitenbilder von Afghanistan zu sichern, ob vor dem 11.September aufgenommen oder danach. Der Satellit „IKONOS“ funkt weltweit die detailgetreuesten Aufnahmen von Afghanistan nach Denver, Colorado. Diese Daten können wichtige Beweismittel sein, nicht nur für Journalisten (siehe hier). Die Firma 'Space Imaging' vertrieb exklusiv die Bilder, bis sie mit der US-Regierung einen Vertrag abschloß. In diesem heißt es: „Space Imaging wird Satelliten-Bilder [...] der beschriebenen Gebiete nicht verkaufen, verbreiten, herausgeben, zur Verfügung stellen oder mit Dritten teilen.“ Rund zwei Millionen Dollar pro Monat zahlt die US-Regierung für dieses unbegrenzte Informationsmonopol.7 Interessant war es auch, den „Fluchtweg“ von Osama Bin Laden und Mullah Omar durch Afghanistan zu beobachten. Fast immer, wenn eine Stadt gerade besonders heftig bombardiert wurde, gab es „glaubwürdige Hinweise“, dass sich der Chefterrorist gerade dort aufhalten würde. Und so zog sich eine heiße Spur von Kunduz über Kandahar bis Tora Bora - nur Bin Laden war immer nicht mehr da.
Hauptziel und Auslöser des Afghanistan-Krieges: Die Ergreifung dieses einen Mannes. Deshalb wurde eines der ärmsten Länder der Welt und mehrfach Großstädte mit Flächenbombardements überzogen, starben bis zum 4. Januar mindestens 4050 Zivilisten durch den Bombenhagel der zivilisierten Welt.8
Dadurch aber, dass es kaum visuelle Eindrücke dieses Entsetzens gibt, sie bewusst zurückgehalten oder wenig ins Rampenlicht gerückt wurden und uns keine detaillierten Erlebnisberichte einzelner Opfer erreichen, wie ständig nach dem 11. September aus den USA, müssen die Bombentoten in Afghanistan graue Zahlen bleiben. Nur wenige Menschen fanden sich, um wegen toter Afghanen zu trauern, keine Lichterkette ist übrig geblieben und kaum eine Frage nach anderen Mitteln der Konfliktlösung als Krieg wird laut gestellt.

Alles Gute kommt von oben

Streubomben, Eliteeinheiten, Lebensmittelpäckchen, Flugblätter mit der schriftlichen Versicherung, dass die „Anti-Terror-Allianz“ gekommen ist, um zu helfen, und fliegende Radiosender – viele „Dinge“, die in den letzten Monaten des vorherigen Jahres aus dem Himmel über Afghanistan gefallen sind. Streubomben gehören zu den international geächteten Waffen. Die ca. 10% nicht explodierten Bomben pro Ladung haben Teile von Afghanistan zusätzlich für lange Zeit vermint. Unwahrscheinlich ist nur, dass Osama bin Laden oder Mullah Omar jemals in eine dieser Minen laufen werden. Als medienwirksame Kampagne haben Amerikaner und Briten um den 10.10.2001 begonnen, Lebensmittelpäckchen über Afghanistan abzuwerfen (Inhalt der Care-Pakete: Suppentüten, Cracker, Erdnußbutter, Streichhölzer). Hilfsorganisationen liefen sofort Sturm gegen diese Art „Humanitärer Hilfe“: die Päckchen landeten vielfach in vermintem Gebiet, gefährdeten so die Menschen und ob wirklich Hilfsbedürftige erreicht würden, sei ungewiss. Das Groteske an dieser „Humanitären Hilfe“ offenbarte sich Tage später, als das Pentagon einräumen musste, dass die Lebensmittelpakete die gleiche Farbe haben, wie die nicht explodierten Splitterbomben und diesen allgemein nicht unähnlich sind.9

Anthrax – die Geister, die ich rief...

Wenn es eine Art Massenvernichtungswaffe gibt, die mehr noch als andere die Bevölkerung das Gruseln lehrt, dann sind es die „lautlosen Killer“ aus den Biowaffenlaboren der Welt. Kaum eine epidemieauslösende Krankheit, die nicht schon irgendwo auf ihre Verwendbarkeit als Waffe getestet wurde. Je mehr Menschen und Staaten sich dieser Forschung annehmen, um so leichter wird es für Terroristen das erforderliche Know How zu erlangen. Und an diesem Punkt setzt die Anthrax-Geschichte der Monate September und November letzten Jahres ein. Das Bett für die Anthrax-Terrorismus-Hysterie wurde schon 14 Tage vor den ersten Fällen in den USA bereitet: die Tagesschau des 26.9 berichtete folgendes: „[...] Nach den Anschlägen mit gekaperten Passagierflugzeugen in den USA mögen Experten inzwischen weitere Schreckenstaten terroristischer Organisationen, etwa mit biologischen oder chemischen Waffen, nicht mehr ausschließen.[...]“ Die ersten Meldungen von Milzbrandfällen in den USA wurden - wen wundert es - in der Tagesschau der ARD auch sofort mit den Terroranschlägen und Osama Bin Laden in Verbindung gebracht. Während in der ARD in den darauffolgenden Wochen unterschiedliche Meldungen zu den tatsächlichen Hintergründen und „Drahtziehern“ wenigstens diskutiert wurden, war für einen Teil der Medien der Sachverhalt klar und deutlich: die Terrroristen vom 11.September haben Milzbrand zu ihrer hinterhältigsten Waffe gemacht. Aber auch die Tagesschau ließ sich in Zeiten unklarer Täter und Motive zu Verdächtigungen hinreißen, es wurden Sachverhalte verknüpft, deren Zusammenhang nicht erwiesen war (siehe hier). Die ausbrechende Anthrax-Hysterie war der ideale Nährboden für die Akzeptanz von Sicherheitspaketen und Steuererhöhungen zur Finanzierung der „Terrorbekämpfung“. Sie weitete sich auch in Deutschland, angepeitscht von der Regenbogenpresse, weiter aus. Über ein paar Wochen hinweg zogen täglich die Feuerwehren aus, nur um vor Ort festzustellen, dass jemand kurzfristig einen Sack Gips auf dem Gehweg stehen gelassen hatte. In nicht einem der Fälle wurden in Deutschland Milzbranderreger gefunden. Ein Mitarbeiter des deutsche Presserates (der sich auch mit der Berichterstattung um den 11. September beschäftigt und einen neuen Pressekodex erarbeitet hat) bezeichnete allein die Verwendung des Begriffes: „Anthrax-Alarm“ im Nachhinein als „unangemessen, sensationelle Berichterstattung - das ist verwerflich.“10 Mit der Auflösung des Ganzen, nämlich der Erkenntnis, dass die Milzbranderreger aus amerikanischen Laboren stammen und von einem Mitarbeiter dort verbreitet worden sein müssen, führte nicht etwa zu einer kritischen, öffentlichen Medienanalyse. Nein – es führte zu einem völligen Erlöschen der Anthrax-Flamme. Günther Gaus hat in einer der letzten Ausgaben (Jahrgang 2001) der Wochenzeitung „Freitag“ das west- und nunmehr gesamtdeutsche öffentliche Bewusstsein als „raketengleich“ beschrieben: laut und bunt und dann war wieder Stille – wie bei Anthrax. Pikant ist nur, dass verschiedenen Berichten zufolge die Ermittlungen in den USA fast sofort nach den ersten Anthrax-Fällen in Richtung US-Labors und weg von Osama bin Laden gingen, nur damit ließ sich keine Politik im Sinne der Regierung machen.10

Alexandra Barthelmes

Quellen:

1 M. Mayer & T. Greven 2001. Die USA nach dem 11. September 2001 – The war at home. In: Prokla 125 – Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaften. 31. Jahrgang, Nr. 4/2001
2 www.wdr.de/tv/monitor/archiv.phtml
3 www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,2044,OID135890_TYP3_THE264322,00.html
4 www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,161440,00.html
5 www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/11205/1.html
6 www.guardian.co.uk/waronterror/story/0,1361,596410,00.html
7 news.bbc.co.uk/hi/english/sci/tech/newsid_1604000/1604426.stm
8 www.commondreams.org/views02/0102-02.htm
9 www.spiegel.de/spiegel/0,1518,166980,00.html
10 www.wdr.de/tv/monitor/archiv.phtml
11 www.spiegel.de/spiegel/0,1518,161148,00.html

 

Kriegslügen

Pressekonferenz der US-Regierung, 12. Oktober: General Richard B. Myers, US-Verteidigungsministerium: "Wir haben gute Fortschritte gemacht. Haben Terroristen-Trainingslager zerstört oder beschädigt, Kommunikationslinien unterbrochen. Wir haben die Taliban-Truppen in Afghanistan geschwächt und ihre Luftabwehr beschädigt." Ein Video als Beweis. Tim Brown, Global Security: "Sie können einige Transportflugzeuge sehen. Das erste Video zeigt, dass zwei dieser Flugzeuge zerstört wurden." Was zeigt das Video wirklich? In Alexandria, Virginia, arbeitet Tim Brown, einer der führenden Spezialisten für Satelliten-Fotos. Er verglich das Pentagon-Video mit einem Satelliten-Bild, das schon im April 2000, aufgenommen wurde. "Sie sehen hier ein Satelliten-Foto von Kabul, das 2000 gemacht wurde, ein Jahr vor dem Krieg. [...] Sie sehen in der oberen Ecke des Flugplatzes drei Flugzeuge, die schrottreif sind [...] Mir war aufgefallen, dass das Video von der Pentagon-Pressekonferenz diesem Foto sehr ähnlich ist. Ich habe dann beide Bilder verglichen: Getroffen wurden eben diese Flugzeuge, die hier seit über einem Jahr schon stehen. Sie [die Fotos] sind identisch." Der Vergleich des Pentagon-Videos vom 12. Oktober mit dem Satelliten-Foto vom April 2000 beweist, dass es sich um einen Flugzeugfriedhof handelt. Bombardiert wurde ein Haufen alter Flugzeugschrott und als militärischer Erfolg verkauft.

Monitorsendung Nr. 484 am 29.11.2001

 

Selbstzensur

Jetzt erleben wir allerdings gerade einen völlig überhitzten Patriotismus. Bekannte Journalisten haben öffentlich erklärt, dass sie die Regierung und den Präsidenten in dieser Situation nicht kritisieren werden. Selbst seriöse Blätter versteigen sich dazu, abweichende Stimmen und Kritik am Handeln unserer Regierung als „unmoralisch“ zu bezeichnen. Dan Rather, einer unserer bekanntesten Nachrichtensprecher, hat gesagt: „George Bush ist der Präsident. Und wenn er mich zur Pflicht ruft, ich bin bereit.“ Unsere Medien sind voll von diesem Geist.

Mac Arthur, Herausgeber des amerikanischen Intellektuellen Magazins „Harper's Magazin“ *11

 

Kriegslogik

Zum ersten Mal ist ein Brief mit Milzbranderregern außerhalb der USA gefunden worden, und zwar in Kenia. Dort gibt es noch zwei weitere Verdachtsfälle. [...] Zufall oder kein Zufall: Heute sind in New York vier der Attentäter zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie gelten als Gefolgsleute des Extremisten Osama Bin Laden.

Tagesthemen, 18.10.01

 
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