Geschafft - Das Vorwort

Das Sommerloch ist für uns ausgefallen. Sei es die Blockade der NPD Demonstration oder später die Terroranschläge in den USA - so recht zur Ruhe kamen wir nicht. Und obwohl die Ausgabe schon im Oktober fertig sein sollte, sind wir eigentlich ganz zufrieden mit dem bis jetzt geleisteten. Immerhin haben wir inklusive den 2 Sondernummern, 5 Ausgaben in diesem Jahr fertiggestellt. Auch wenn der Krieg in Afghanistan zu Artikeln drängt, haben wir es nicht geschafft, zu diesem Thema etwas zu organisieren. Wir hoffen, in der nächsten Ausgabe dazu mehr Materialien liefern zu können. Die Artikel für diese Ausgabe haben sich in unseren Dateiordnern mächtig gestapelt, so daß wir unsere Seitenzahl erhöhen mußten und einige Artikel schon in die nächste Ausgabe verschoben wurden. Aber zurück zu dieser Nummer. Greifswald ist wieder um einige Skandale reicher: Dem Pressesprecher der Universität fließen Vergleiche von Duschen in ehemaligen Studentenwohnheimen mit den Gaskammern von Auschwitz aus der Feder, und die Hauswartsfirma MÜTRA reagiert mit einer Entlassung auf Kritiken an ihrer Arbeit. Wir berichten darüber auf S. 4 und 12. Erfreulicher ist da schon, daß die Greifswalder und Greifwalderinnen am 1.9.01 mehr als demonstrativ deutlich gemacht haben, was sie von der NPD halten. Ein Rückblick ist ab S. 6 nachzulesen. Aufgeklärt über Neofaschismus wurde bei einer Ausstellung in der Mensa - sie fand auch Interesse bei der hiesigen Nazi-Szene. Ob es etwas lichter in den braunen Hirnzellen wurde, ist ab S. 30 nachzulesen. In dieser Ausgabe stellen wir zwei Initiativen vor, die ganz praktisch rassistischen und nationalistischen Strukturen entgegenwirken: In Greifswald hat sich eine Umtauschinitiative gegründet, die Flüchtlingen die gleichen Einkaufsmöglichkeiten wie deutschen Staatsbürgern ermöglichen will. Daß diese Selbstverständlichkeit in Deutschland keine ist, wird ab S. 17 dargestellt. Bereits in 3 Städten Mecklenburgs hat sich die Initiative LOBBI gebildet. Sie unterstützt Opfer rechter Gewalt - in einem Interview wird sie ab S. 8 vorgestellt. Blickt man über den Tellerrand Mecklenburg-Vorpommerns hinaus, wird es nicht weniger interessant. Was zum Beispiel unsere Klamotten mit den Lebensbedingungen in der 3. Welt zu tun haben wird ab S. 19 beleuchtet. Das in der Welt gehungert wird ist nichts neues. Kein Grund sich daran zu gewöhnen - zumal auch hier die Ursachen oft zu den Industrienationen führen. Ein Artikel dazu befindet sich auf S. 25. Und es scheint, daß sich auch hier wieder mehr bewegt. Allerdings werden die neuen sozialen Bewegungen mit massiver Repression konfrontiert. Wir hatten gerade die Nummer 6 mit den erschütternden Ereignissen in Göteborg veröffentlicht, als in Genua ein Demonstrant erschossen wurde. Über die Ereignisse in Genua berichtet Ulrich Brand ab S. 22. Im Zuge der dortigen Proteste ist in Deutschland über eine beteiligte Organisation besonders stark berichtet worden: ATTAC. Ihre Mitgliederzahl wächst und verschiedenste Hoffnungen werden mit der Organisation verbunden. Es gibt aber auch kritische Stimmen. Wir dokumentieren unterschiedliche Standpunkte ab S. 13. Unsere Leseecke enthält Beiträge über Günter Gaus (S. 27) sowie 3 Bücher von und über Frauen (S. 31). Abgerundet wird das Heft von einer Geschichte (S. 28), einem Gedicht (S. 34) und dem Comic (S. 35). Und das war immer noch nicht alles: In unserem Heft befindet sich ein weiteres Einlageheft. „Kunst Leute Kunst" heißt es. Es bietet Raum für Gedichte, Bilder und Geschichten, und soll ab jetzt unser Heft begleiten. Das war´s jetzt aber - viel Spaß beim Lesen!

Die Redaktion


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