• IIINachrichten:

Italien: selbstverwaltete Jugendherberge gegründet ... hier

Vorpommern: der 1. Mai in unsern Landen ... hier

Ungarn: Haus für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer ... hier


Italien: selbstverwaltete Jugendherberge gegründet:

In Milano/Italien bekommt man für 10 DM pro Nacht eine billige Unterkunft. Die Initiative für das Projekt übernahm die Hausgemeinschaft des besetzten Hauses. Englisch oder italienisch ist für die Verständigung erwünscht. Kontakt: MetropoliX; piazza Minniti 6; Mailand; Tel.: Italien/0339/7387089 (e)

Vorpommern: der 1. Mai in unsern Landen:

Der erste Mai ist schon ein eigenartiger Tag. Eigenartig in der Bedeutung die er für viele Menschen hat und auch eigenartig in der Art und Weise, wie die Leute ihn verbringen. Das reicht von täglichen und Krawallen in Hamburg und Berlin bis zu Bockwurst und Gegrilltem beim DGB-Fest in etwas periphereren Regionen. Stralsund unterschied sich an diesem Tag sicher nicht wesentlich von anderen Städten. Die angemeldete Demonstration der NPD wurde aufgrund von internen Streitigkeiten zwischen Nazi-Funktionären abgesagt (der Kreisvorsitzende der NPD Stralsund wurde als V-Mann enttarnt) und somit gestaltete sich der Tag wie üblich mit Bier, Wurst und Marschmusik. Aus dem ganzen Land angereiste junge AntifaschistInnen wollten den Tag eher lustig, sportlich und vergnügt verbringen und hatten auf dem Neuen Markt eine Musikanlage aufgebaut und spielten Fuß- und Federball. Lustig anzusehen waren dann die Besatzungen von gut acht bis zehn zur Beobachtung eingesetzten Zivilfahrzeugen die plötzlich ihrem Feindbild von blutrünstigen und gewaltbereiten "Autonomen" beraubt, völlig konfus und hektisch ihre Berichte durchgaben. Die Möglichkeit, daß junge Leute statt Steine zu schmeißen einfach nur ein wenig Fußball spielen und Musik hören wollten, sah ihr Einsatzplan wohl nicht vor. Dem entsprechend trauten sich die darauf eingesetzten Beamten, die ein Platzverbot aussprachen - ein deutscher Parkplatz (zu dieser Zeit zu rund 5 Prozent gefüllt) ist schließlich kein Sportplatz und außerdem fehlen die Genehmigungen - trauten sich nur in voller Kampfmontur an die FederballspielerInnen heran. Der Aufforderung wurde friedlich Folge geleistet. In Anklam fand zur selben Zeit ein Friedensfest unter dem Motto: "Bunt statt braun" statt. Hier konnte mensch sich eine tolle Rede von der CDU anhören, die leider auch eingeladen wurde, in der der dortige CDU-Kreisvorsitzende meinte, daß Faschismus und Kommunismus für ihn das selbe seien und für ihn gäbe es auch keinen Unterschied zwischen einem KZ-Häftling der in Buchenwald vor 1945 ermordet wurde oder jemanden der dort nach 1945 zu Tode kam. Außerdem sei am Erstarken des Extremismus ohnehin nur der zunehmende Sozialmißbrauch schuld. Dümmer geht's nimmer!? Oh doch: ein Transparent der Jusos, das unter der Überschrift "Nazis für'n Arsch" zwei Skinheads beim Analverkehr zeigt. Dasß das ungefähr das gleiche Argumentationsniveau ist, wie es Nazis so pflegen, ist den Verfassern offenbar nicht bewußt. Das waren mal ein paar Beispiele von Aktionen zum 1. Mai in M/V.

Ungarn: Haus für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer:

In Budapest wurde eine Zu fluchtstätte für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer eingerichtet. Eingerichtet wurde sie von serbischen Kriegsdienstverweigerern, die nach Ungarn geflohen sind. Das Haus steht allen offen, auch z.B. Kosovo-Albanern, die vor der Rekrutierung durch die UCK flohen. Übergangsweises Wohnen, Kontakte und Organisationsmöglichkeiten sind hier möglich. Kontakt (in englischer Sprache) zu dem Haus kann man über den Connection e.V. (Gerberstraße 5, 63065 Offenbach, Tel.: 069-82375534; FAX: 069-82375535) bekommen. Spenden sind dringend erbeten. (IZ3W)

  • IIIund Leserbriefe:

zu den Gentechnik-Artikeln Teil 1 (Heft2) und Teil 2 (dieses Heft):

Es scheint mir gefährlich und schade um’s Thema, wenn eine solche Diskussion abgleitet in eine generelle Kritik des kapitalistischen Wirtschaftssystems, ummäntelt mit ökologischen Besorgnissen, dies gab es bereits bei der Einführung der Eisenbahn, des Autos, der Computer... Vor 10 Jahren hat eine modellhafte Diskussion mit Gegnern und Befürwortern (allesamt Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft) der grünen Gentechnik unter Federführung von Prof. van den Daele, Uni Berlin, stattgefunden. Ergebnis war, daß weder die Heilsversprechungen noch die Horrorszenarien berechtigt sind. Tote hat diese “grüne” Technologie jedenfalls nicht verursacht, und in der Medizin ist sie als unverzichtbares Element zur Medikamentenentwicklung mittlerweile unbestritten. Wie sollte man mit dieser Technologie umgehen, wenn tatsächlich die Vorteile (nicht nur für die Industrie) überwiegen sollten? Schon jetzt möchte ich Sie auf eine für den November 2000 geplante Veranstaltung zu diesem Thema mit Prof. Ott, LS Umweltethik Greifswald, hinweisen.

H. Cuypers

zu Ausgabe 3:

(aus einem Brief an ein Redaktionsmitglied) Auch wenn der "Likedeeler" optisch noch kein Augenschmaus ist, finde ich die Lektüre doch anregend. Das geht von dem mooslosen Laden bis zu den Seitenhieben auf Herrn Uljanow (sei´s die vergebliche Wiederbelebung). Habe auch noch in den Bänden 32/33/36 alles Einschlägige gelesen, ohne schon Kronstadt wirklich bewerten zu können. Unsere Revolutionäre von 89/90 haben auch alles so gut gemeint- wo wir wirklich ankommen, zeigt Tag um Tag die Abendschau. Sehr fundiert die Studie zu Eurem Klinikum. Das Greifswalder "Monopoly"- reines Augenpulver. Bei Bajo Lempa geht´s schon. Die Star- Anwälte erschreckend. Da verstehe ich Anonymität- aber sonst.-

Dr. Erhard Scherner (Schöneiche)

 


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