pusteblume

20.10.2007


In der Debatte um die Pläne zu den neuen Kohlekraftwerken in Lubmin, Hamburg und anderswo gibt es eine ganz simple Idee:
Wer diese Kraftwerke nicht will, muss ihren Strom verweigern!
Dong oder andere Firmen werden den Kohle-Strom an EON, Stadtwerke und andere Netzbetreiber verkaufen und jeder Kunde kauft von diesen dann Strom aus den Kohlekraftwerken. Nun haben unsere Monopolisten (ob nun EDIS, EON oder Stadtwerke) auch noch an der Preisschraube gedreht. Die Stadtwerke Greifswald springen z.B. von 19,18 auf 20,49 Ct./kWh bei einem Jahresverbrauch bis 2824KWh, von 17,49 auf 18,8 Ct./kWh bei einem Jahresverbrauch von 2825 bis 18000KWh bzw. von 18,05 auf 19,36 Ct./kWh bei einem Jahresverbrauch ab 18001KWh.

Warum nicht jetzt auf Ökostrom wechseln?
Konzernfreie Stromrebellen der Energiewerke Schönau bieten schon seit Jahren stabil 19,9 Ct./kWh incl. Sonnencent und richtig gutem Gewissen. Und Lichtblick (um einige Jahre jünger als EWS) bietet 18.98 Ct./kWh. Wer 3000 kWh/Jahr verbraucht (durchschnittlicher, größerer Haushalt), zahlt am Ende nichts bis 60 € mehr im Jahr. Wechseln ist dabei wirklich ganz einfach: Nur den neuen Vertrag mit der Kopie der alten Rechnung an den neuen Anbieter. Den Rest regelt dieser. Der Wechsel findet automatisch statt, der Strom wird nicht unterbrochen, es muss nichts umgebaut werden. Aus taktischen Gründen scheint es auch nicht sinnvoll, die Ökoangebote der Stadtwerke oder anderer Lokal-Anbieter zu wählen: Die Lokalversorger sind gesetzlich gezwungen, bestimmte Mengen Ökostrom abzunehmen. Ohne Ökotarif geht der an alle Haushalte. Mit Ökotarif fördert man Ökostrom erst, wenn der Zwangszukauf nicht mehr ausreicht. Wer wirklich einen Wechsel will, muss zu einem Anbieter ganz ohne Kohle & Atom.

Die Hamburger haben Ihre Chance genutzt: Nach den Störfällen in den Atomkraftwerken haben Tausende den Anbieter gewechselt und Vattenfall und seinen Kunden/Tochterunternehmen die Verträge gekündigt. Erst jetzt fängt Vattenfall an zu merken, dass die Kunden doch was tun und ändert zum ersten mal den Außenauftritt. Ob sie sich auch intern ändern bleibt fraglich.

Ein Anbieterwechsel vieler Greifswalder könnte auch klar machen: Kein Kohlekraftwerk in Lubmin!